Aufgrund der fehlenden Gliederung und der vielen Detailaspekte habe ich mich dazu entschieden in dem Test eine der Abbildungen ohne Erklärung zu zeigen.

Als Lösung erwarte ich eine kurze Beschreibung der Abbildung und die Erkenntnis die sich daraus über Komplexaugen ableiten lässt.

Außerdem erwarte ich, dass die Tabelle, über die ich Zusammenfassung geschrieben habe gelernt wird.

 

Das Komplexauge

 

Die Lichtempfindlichkeit:

Der Durchmesser von Ommatidienlinsen macht nur 1/100 des Durchmessers der Linsen von vielen Linsenaugen aus, das heisst, dass die Linsen von Komplexaugen viel kleiner sind als die von Linsenaugen. (Frings 2000a)

Die Komplexaugen sind nicht zur Wahrnehmung von punktförmigen Lichtquellen, wie z.B. Sternen geeignet, da die  Lichtintensität von der Anzahl der Photonen, die auf die Photorezeptoren treffen, abhängt. Die Zahl von Photonen, die zu den Photorezeptoren gelangen, ist  proportional zum Quadrat des Durchmessers der Linsen.

Beispiel: Linsendurchmesser von Linsenaugen:      500mm

               Linsendurchmesser von Komplexaugen:       5mm

               500²= 250000

                   5²= 25

 

®    Das Linsenauge kann mehr Photonen empfangen als das Komplexauge und somit kann es auch im Gegensatz zum Komplexauge punktförmige Lichtquellen wahrnehmen.

                                  

 

 Abb.1: Punktstrahler A= Linsendurchmesser, P= Photonen (Frings 2000a)

 

 

 

„Die Anzahl von Photonen, die die Retina beleuchten, hängt nicht allein von der Linsengröße ab, sonder sie wird durch das Verhältnis von Linsendurchmesser (A) zur Brennweite (f), durch die relative Apertur bestimmt. Menschenaugen und die Ommatidien der Biene haben ähnliche Apertur und deshalb ähnliche retinale Beleuchtungsstärke.“ (Frings 2000a)

 

 

Abb. 2: Flächenstrahler, A= Linsendurchmesser, P= Photonen (Frings 2000a)

 

Räumliches  Auflösungsvermögen:

Die räumliche Auflösung ist bei den Komplexaugen viel geringer als bei den Linsenaugen.

Um eine hohe räumliche Auflösung erreichen zu können, müsste das Komplexauge enorm vergrößert werden, was bei den kleinen Arthropoden  eher unrealistisch wäre. (Frings 2000b)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abb. 3: Verkehrte Welt, In der Abbildung hat die Fliege Linsenaugen und der Mensch Komplexaugen. (Kirschfeld 1984 zitiert in Frings 2000c)

 


Um die Größenverhältnisse zu verdeutlichen, kann man sich überlegen, wie es aussehen würde, wenn eine Fliege Linsenaugen und der Mensch Komplexaugen besitzen würde (siehe Abb. 3). Bei der Fliege sind die Linsenaugen nicht größer als seine normalen Komplexaugen und somit verfügt sie über die gewohnte Sehschärfe.

Bei dem Menschen jedoch ist es etwas anders. Um die menschliche Sehschärfe zu erreichen, müsste das Komplexauge  einen Durchmesser von mindestens 1m haben.

 

 

 

 

Abb. 4: Verschiedene Sichtweisen der Fliegen durch Komplexaugen, (Frings 2000b)
 

Die Abbildungen zeigen, dass die Fliegen unterschiedliche Sehschärfen haben.

Calliphora: eine Fleischfliege,

Musca: eine Stubenfliege,

Drosophila: eine Taufliege

 

Fliegen können auch mit geringer Sehschärfe große Strukturen erkennen (siehe Abb. 4: den Horizont, das Haus, die Kirche, den Baum), doch kleine Strukturen (siehe Abb. 4: der Wetterhahn) oder entfernte Objekte kann sie nicht erkennen. (Frings 2000b)

Man kann erkennen, dass die Caliphora nicht scharf sehen kann, die Musca sieht nur verschwommen und die Drosophila gepunktet.

 

 

Wie könnte man die Sehschärfe von Komplexaugen erhöhen?

Die räumliche Auflösung der Komplexaugen  ist abhängig von dem Öffnungswinkel der Ommatidien, dem Ommatidienwinkel. (vgl. Frings 2000c)

Der Ommatidienwinkel wird durch den Linsendurchmesser und den Augendurchmesser bestimmt. Um die Sehschärfe von Komplexaugen zu erhöhen, muss man die Anzahl der Ommatidien erhöhen. Doch das würde zu einer Verkleinerung des Durchmessers der Linse führen, was einen großen Brechungsfehler bei kleinen Linsen zur Folge hätte. Die kleinen Linsen wären auf diese Weise nicht mehr zur Bildgebung geeignet.

Die einzige Möglichkeit, die Sehschärfe und die Anzahl der Ommatidien zu erhöhen, ist eigentlich ganz einfach: das Auge muss vergrößert werden. Um den Durchmesser der Linse zu verdoppeln ist jedoch eine Vervierfachung des Augendurchmessers nötig.

Doch das wäre bei kleinen Arthropoden sehr unrealistisch. (Frings 2000c)

 

 

 

 

 

Abb. 5: Möglichkeiten zur Verbesserung der Sehschärfen von Komplexaugen,

Links: normale Ommatidie mit Linsendurchmesser (A) und Augendurchmesser (D)

Mitte:  Erhöhung der Anzahl von Ommatidien ® Verkleinerung des Linsendurchmessers

Rechts: Vergrößerung des Komplexauges  (Frings 2000c)

 

 

 

 

 

 

Das Farbsehen:

Die Photorezeptoren der Komplexaugen besitzen unterschiedliche Lichtabsorptionseigenschaften. Damit haben die Insekten ein hochentwickeltes Farbensehen. Komplexaugen können Wellenlängen zwischen 300 und 650 nm wahrnehmen.

Es gibt drei Rezeptortypen mit unterschiedlichen Absorptionsmaxima.

Beispiel Biene: 340nm(UV-Rezeptor), 440nm(Blaurezeptor) und 540nm(Grünrezeptor).

Das Beispiel zeigt, dass die Biene unsichtbare Ultraviolettstrahlung wahrnehmen kann, die für uns nicht sichtbar ist. Das Komplexauge zeigt aber keine Empfindlichkeit für rotes Licht.

Beispiel Biene: rote Blumen werden als schwarze oder graue Blumen wahrgenommen.

Wenn die drei Rezeptortypen gleichzeitig und gleichmäßig mit dem Licht ihrer jeweiligen Absorptionsmaxima gereizt werden, entsteht der Farbeindruck weiß bzw. Bienenweiß.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abb. 6: Farbspektrum einer Biene,

Auf der Abbildung ist die Farbwahrnehmung der Biene zu erkennen,

(Koch und andere 2004)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abb.7: Farbwahrnehmung der Biene:

Auf der Abbildung sieht man, wie die Biene die Blüten des Klatschmohns wahrnimmt.

 

Beispiel einer Biene:

 

„Durch die Blau- und Grün/Gelbfilter erscheint die Blüte des Klatschmohns dunkel - Blaurezeptoren und Grün/Gelbrezeptoren der Biene werden also nur wenig stimuliert. Durch das UV-Filter allerding erscheint die Blüte sehr hell. Das bedeutet, daß die Mohnblüte sehr effizient UV-Licht reflektiert, und das dieses UV-Licht von der Biene wahrgenommen wird. Die uns vertraute Rotfärbung der Mohnblüte (rechts unten) ist für die Biene nicht sichtbar.“

(http://www.sinnesphysiologie.de/komplex/biefarb.htm)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abb.8: Unterschiedliche Pflanzen sowohl durch einen Gelb-, als auch einen UV-Filter photographiert

 

http://www.sinnesphysiologie.de/komplex/biefarb.htm

 

 

 

„Ein weiteres Beispiel für die Unterschiedliche Farbwarhnehmung bei Mensch und Biene. Die drei Kreuzblütler Schweizer Schöterich, Raps und Ackesenf haben eine für uns kaum unterscheidbare, gelbe Blütenfarbe. Durch ein Gelbfilter photographiert (linke Spalte) erscheinen sie deshalb sehr hell. Die UV-Reflektion unterscheidet sich aber sehr stark zwischen den drei Blüten, wie man an Photos durch ein UV-Filter sehen kann (rechte Spalte). Die Biene, die sowohl gelbes als auch UV-Licht sieht, nimmt die Blütenfarbe des Ackersenfs also nicht als gelb wahr, sondern sie sieht eine Mischfarbe aus gelb und UV - den sogenannten Bienenpurpur.“

(http://www.sinnesphysiologie.de/komplex/biefarb.htm)

 

 

Das Polarisationssehen:

Jedes Photonverfügt über eine definierte Schwingungsrichtung, die „e-Vektor“ genannt wird. Diese steht senkrecht zur Flugrichtung. Da die Photonen aller Schwingungsrichtungen im Sonnenlicht gleich häufig vertreten sind, ist das Sonnenlicht unpolarisiert. Durch Wechselwirkung der Photonen mit Materie (Streuung) geht die Gleichverteilung aller Schwingungsrichtungen verloren- das Tageslicht wird polarisiert.“

(http://www.sinnesphysiologie.de/komplex/polar.htm)

 

 

Abb.1  http://www.sinnesphysiologie.de/komplex/polbugh.htm

 

 

 

 

 

 

Bei einem unbewölkten Himmel hat das Tageslicht ein definiertes Polarisationsmuster, das sich entsprechend dem Sonnenstand ändert. „Die schwarzen Balken zeigen die bevorzugte Schwingungsrichtung des polarisierten Lichts; je größer die Balken desto stärker die Polarisation.“ (http://www.sinnesphysiologie.de/komplex/polar.htm)

Wenn jemand am Kreuzungspunkt der beiden Linien auf der kreisförmigen Grundfläche steht, misst dieser bei Sonnenaufgang die stärkste Polarisation  im Zenith. Die Polarisation nimmt zur Sonne hin ab. Mittags ist die Polarisation am Horizont am stärksten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

http://www.sinnesphysiologie.de/komplex/polbugh.htm

 

Manche Insekte, z.B. Bienen und Ameisen orientieren sich mithilfe des Polarisationsmusters. Sie können sogar den Sonnenstand bei kompletter Bevölkerung mit dem Polarisationsmuster berechnen, indem sie die Schwingungsrichtungen an zwei Orten des Himmels messen und mit einer sogenannten „Himmelskarte“, einer neuronalen Repräsentation der e-Vektoren des polarisierten Tageslichts.

 

 

 

 

 

 

 

Zusammenfassung:

 

Linsenauge

Komplexauge

Aufbau

Eine Linse entwirft das gesamte Bild

Eine Linse entwirft einen Bildpunkt

Räumliche Auflösung

Gut: begrenzt durch Photorezeptorabstand

Schlecht: begrenzt durch Ommatidienwinkel

Lichtempfindlichkeit

Gut für Punktstrahler und für Flächenstrahler

Schlecht für Punktstrahler; gut für Flächenstrahler

Bewegungssehen

Stäbchen schlecht; Zapfen gut

Sehr gut bei tagaktiven Insekten!

Farbsehen

2-4 Zapfentypen decken 300-700 nm ab. Viele Wirbeltiere sind farbenblind.

2-3 Typen von Rhabdomeren für 300-650 nm. Gute UV-Wahrnehmung

Polarisationssehen

Sehr selten.

Gutes Polarisationssehen mit UV-empfindlichen Rhabdomeren.

http://www.sinnesphysiologie.de/komplex/komsumm.htm

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die weiteren Texte und Abbildungen werden im Test nicht berücksichtigt!

(siehe Kommentar)

Das Komplexauge

 

Übersicht

 

 

1.    Wahrnehmung von Bewegung                                        Seite 1

 

 

2.    Lichtblitze pro Sekunde                                                    Seite 2

 

 

3.    Beispiel „Fliegen fangen“                                                Seite 3

 

 

4.    Farbspektrum                                                                    Seite 4

 

 

5.    Sonnenstand bei kompletter Bewölkung                       Seite 5

 

 

6.    Quellen                                                                                Seite 6
Wahrnehmung von Bewegung

 

Die Komplexaugen der Insekten sind darauf spezialisiert, Bewegungen zu erkennen. So müsste ein Komplexauge 1 Meter groß sein, um genauso scharf sehen zu können, wie wir, allerdings sind fliegende Insekten in der Lage 250-330 Reize pro Sekunde wahrzunehmen, während das menschliche Auge nur 50 Reize pro Sekunde wahrnimmt.

 

Die Untereinheit (Einzelaugen) des Komplexauges werden als „Omatidien“ bezeichnet.

 

Abbildung: Schema eines (Facetten-/) Komplexauges, Quelle: Natura-2 Biologie für Gymnasien für 7. bis 10. Schuljahr, von Roman Claus, Hans-Jürgen Dobler, Roland Frank, Gert Haala, Volker Lauer, Jürgen Schweizer, Frithjof Stephan, Helmut Strecker, Günther Wichert, Redaktion: Ulrike Fehrmann und Wolfgang Wiemers; erschienen im Ernst Klett Schulbuchverlag GmbH, Stuttgart 1991

 

 

 

 

 

Insekten können Bewegungen so gut wahrnehmen, da das Komplexauge einer Fliege beispielsweise einen Bildwechsel bis zu 265 ml pro Sekunde sehen kann, während der Mensch nur einen Bildwechsel bis zu 45 mal pro Sekunde bemerken kann.

Libellen haben bis zu 30 000 Einzellinsenaugen, mit denen sie Bewegungen mit einem Abstand von bis zu 40 cm wahrnehmen können.

UV und polarisiertes Licht können Insekten aufgrund ihrer Anatomie sehen.

 

Durch Komplexaugen sind kaum detailreiche Bilder zu erkennen:

 

Das rechte Bild sieht durch ein Komplexauge wie folgt aus:

                                                                                            

Einstein würde durch das Bienenauge ungefähr wie links unten abgebildet aussehen:

                                                                                            

 

Lichtblitze pro Sekunde

 

Für die Wahrnehmung chemischer und physikalischer Reize sind so genannte „Exterorezeptoren“, die über den ganzen Körper verteilt sind, verantwortlich. Im Kopfbereich gibt es 2 verschiedene Lichtsinnesorgane: Die Oscellen und die Facetten- bzw. Komplexaugen.

 

Die Abbildung ist elektronenmikroskopisch gefärbt und der Internetseite

http://www.biokurs.de/skripten/12/bs12-45.htm entnommen.

 

Die Facettenaugen der Stubenfliege nehmen den größten Teil des Kopfes ein, wodurch die Fliege einen Rundumblick hat. Insekten können Komplexaugen bestehend aus bis zu 28 000 Omnatidien (Einzelaugen) haben. Stubenfliegen haben ca. 30 000 Omnatidien, während Ameisen (Arbeiter) nur 1 Omnatidium besitzen. Die Omnatidien der Insekten betragen normalerweise im Durchmesser ca. 20mm, in der Länge ungefähr 100 mm. Je nach Anzahl der Omnatidien variiert das Gesichtsfeld. Die folgende Abbildung zeigt den Aufbau eines Omnatides:

 

Quelle: http://www.biokurs.de/skripten/12/bs12-45.htm

 

Man kann erkennen, dass ein Omnatidium aus einem lichtbrechendem Apparat (Linse und Kristallkegel), Pigmentzellen, die der Abschirmung dienen, und Lichtsinneszellen (Retinulazellen)

bestehen.

 

 

Quellen:

 

Frings 2000a: Vorlesungsskripte Zoophysiologie - Leistungsvergleich: Komplexauge und Linsenauge.- Uni Heidelberg, Inst. f. Zoologie, Abtl. für  Molekulare Physiologie, http://www.sinnesphysiologie.de/komplex/empfind.htm, zuletzt abgerufen 12.03.2006.

 

Frings 2000b: http://www.sinnesphysiologie.de/komplex/raum.htm

Frings 2000c: http://www.sinnesphysiologie.de/komplex/eyesize.htm

Kirschfeld, Kuno (1984): Linsen- und Komplexaugen: Grenzen ihrer Leistung.
Naturwissenschaftliche Rundschau, 9:352-362.

 

Koch, Tim, Kuhn, Jens & Wolf, Ingo (Hrsg.) 2004: Seminar: Signaltransduktion in Sinneszellen – Das Komplexauge.- Uni Heidelberg, Inst. f. Zoologie, Abtl. für  Molekulare Physiologie,   http://www.studentenlabor.de/ss04block/komplexauge.htm#3#3